Mitte der 90er haben wir bei Florian das erste MP3 über die ISDN Leitung runtergeladen und mittels WinAmp abgespielt. Dass dieses „Erste Mal“ ein neues Zeitalter der Medienformate einleiten würde haben wir damals sicher nicht vermutet.
Als Freund des hochwertigen HiFi-Audio Genusses war ich schon immer daran interessiert, die bestmöglichen Komponenten (welche mein Portemonnaie erlauben) in der Klangkette zu verwenden. Lange Zeit war dabei an komprimierte MP3s, ausgegeben über die Soundkarte des PCs, nicht ernsthaft zu denken. Doch mit der Festplattengröße sind auch die MP3s langsam von 128 kBit/s über 192 auf inzwischen nicht selten anzutreffende 320 kBit/s in meiner iTunes Bibliothek gewachsen. Als Perfektionist wollte ich aber wissen, welches Format ist denn nun das bestklingendste und das im Alltag praktischste?
Die Qual der Wahl: MP3, WAV, Apple Lossless, AIFF, AAC …
Wie bereits oben bemerkt, verwaltet und spielt Apples iTunes meinen digitalen Musikbestand. iTunes bietet für den Import von Audio CDs bzw. für die Umwandlung von anderen Formaten diverse Möglichkeiten an. Neben dem Klassiker MP3 werden auch WAV, Apple Lossless, AIFF und AAC angeboten.
Nach diversen Recherchen in HiFi- und anderen audiophilen Foren habe ich mich für den Apple Lossless-Codierer entschieden, da er
- verlustfreie Audiodatenkompression bietet
- und optimal mit iPod, und Co. zusammen arbeitet
Die Codierung erfordert zwar mehr Festplattenspeicher (ca. 5-7 MB/Minute) als bei einer MP3- oder AAC Codierung (ca. 1-2 MB/Minute), aber es ist einfach gut zu wissen, dass keine Informationen verloren gehen. Die per Lossless importierten Dateien können schließlich später auch wieder in optimaler Qualität als Audio CD gebrannt werden.
Apple Ökosystem ist Voraussetzung
Wichtig bei der Wahl des Codecs ist auf jeden Fall die individuelle Situation. Z. B. wird der proprietäre Lossless Codec kaum von Fremdherstellern unterstützt. Non-iPod/iPhone MP3-Player können damit also selten etwas anfangen… In meinem Umfeld stellt das jedoch keinen Hinderungsgrund dar.
Warum nicht auch im iTunes Store?
Kaum im Qualitäts-Olymp angekommen, wird man im iTunes Store wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Dort werden nämlich nur AAC Dateien angeboten – immerhin mittlerweile mit 256 kBit/s. Diese Beschränkung ist allerdings nicht Apple sondern den Plattenfirmen zu verdanken. Gerüchten zufolge verhandelt Apple derzeit mit den Musikanbietern, um 24 Bit kodierte Titel anbieten zu können. Sollte das irgendwann so kommen, dann würden diese Dateien eine deutlich höhere Qualität bieten als derzeitige Audio CDs mit ihren 16 Bit.
Ob dieser Unterschied allerdings für Normalsterbliche (wie mich) mit HiFi-Anlagen unter der 15.000 EUR Grenze hörbar sein dürfte sei dahingestellt. Cool wäre es auf jeden Fall! 😎