Letztes Wochenende habe ich meinen Vater während seines Urlaubs an der Ostsee besucht. Ein Geburtstagsgeschenk für ihn stand noch aus und ich hab mich für etwas anderes als die üblichen CDs, DVDs oder Bücher entschieden. Am Samstag haben wir in Bad Malente den TSV Dörfergemeinschaft Holsteinische-Schweiz besucht – genauer gesagt die Bogenschützen. Unter Anleitung der erfahrenen Olympiatrainerin Christine konnten wir nach den anfänglich wackeligen Schüssen immer besser unsere Körperhaltung und den Schussablauf koordinieren.
In 90° Grad zum Ziel stehen, Beine hüftbreit aufstellen, Kopf gerade nach links drehen, Bogen heben, vordere Schulter runter, Zeigefinger über Pfeil, Mittel- und Ringfinger unter Pfeil in die Sehne greifen. Dann Bogen spannen, Sehne bis zum Kinn und Nasenspitze ziehen, dabei Zug-Ellbogen schön in einer Linie mit dem Pfeil nach hinten ziehen. Ziel rechts an der Sehne vorbei anvisieren und Zughand am Hals vorbei nach hinten abziehen, wodurch sich automatisch die ziehenden Finger von der Sehne lösen und den Schuss abgeben.
Bei mir ging der Pfeil nur zwei Mal an der Scheibe vorbei, zum Glück ging keiner kaputt, diese High-Tech-Carbon-Pfeile kosten 25 € pro Stück… Verletzt wurde auch niemand, es gibt neben strikten Regeln zum Pfeilholen auch Schutzkleidung, durch die das Herz (vor einem Pfeil) und die linke innere Armseite (vor der Sehne) geschützt werden.
Bogenschießen ist ein ruhiger Sport. Verblüffend ist dennoch der Spaß und den Ergeiz, den man dabei entwickeln kann. Für uns war es sicher nicht das letzte Mal, dass wir einen Pfeil abgefeuert haben und ich kann diese Sportart als Geheimtip wärmstens weiter empfehlen.